"Epke steigt aus" Auf der Suche nach einem erfüllten Leben
Viel zum Nachdenken über Freude, Glück und Alltagsbewältigung im Beruf und in der Familie gab es im Haus der Familie. Martin Gülich las aus seinem Buch „Was uns nicht gehört!“ in heimeliger Atmosphäre.
Die Romanfigur Paul Epke lebt seinen Alltag in seiner kleinen Welt. Er ist verheiratet, hat einen guten Job und führt ein sicheres wohlgeordnetes Leben. Plötzlich bricht alles über ihn ein. Seine Ehe scheitert, er verliert seinen Job und sein Vater erkrankt an Demenz. Er fragt sich, was er denn in all den Jahren gemacht habe. Epke steigt schließlich aus. Er lässt sein bisheriges Leben hinter sich und fährt mit Maria, einer Chansons-Sängerin, durch die Lande. Ob er mit diesem Leben glücklich wird, das lässt der Autor offen. „Das müssen Sie schon selbst in Erfahrung bringen und das Buch lesen!“, fordert Gülich mit einem Lächeln die begeisterten Zuhörerinnen und Zuhörer auf.
Im anschließenden Gespräch mit dem Autor gab es viel über die Figur Paul Epke zu reden. Haben wir nicht schon alle irgendwann und irgendwie einmal an ein Aussteigen gedacht? Martin Gülich ist selbst vor Jahren ausgestiegen. Er hat sich vom IT-Experten zum erfolgreichen Schriftsteller verändert und führt ein erfülltes Leben. „Der Weg war nicht einfach. Das muss jeder für sich selbst wissen und wollen!“, lautet sein Fazit.
Es war ein sehr tiefsinniger Abend und die Zuhörerinnen und Zuhörer haben sich schon den Termin für die nächste Lesung vorgemerkt. Am Freitag, 17. November, liest Dietrich Wagner aus seinem Buch „Die Bürgermeisterin von Lampedusa“.
"Was uns nicht gehört" - Lesung mit Martin Gülich
Martin Gülich liest aus seinem Buch „Was uns nicht gehört“ im Haus der Familie
Freitag, 31.03.2017
19:30 Uhr mit Sektempfang
Eintritt: 10,00 €
Als Paul Epkes seine Freundin und kurz darauf seine Arbeit verliert, gerät sein Leben aus dem Tritt. Die einzige Konstante ist die Beziehung zu seinem Vater, der an Demenz leidet und ihn nicht mehr erkennt. Eines Abends trifft Epkes auf Maria, die, als Mireille Mathieu verkleidet, in einer zweitklassigen Show französische Chansons singt. Erst verzaubert, dann verliebt, begleitet Epkes sie auf ihre Konzertreise und erfährt eine Nähe und Freiheit, die ihm für kurze Zeit ein ungeahntes Glück beschert. Mit Charme und Witz erzählt Martin Gülichs Roman von absurden Zufällen, von der Liebe und dem manchmal unfreiwilligen Versuch, aus dem Alltag auszubrechen. Eine tragikomische und lebenskluge Liebesgeschichte.
Martin Gülich, geboren 1963, lebt als freier Schriftsteller in Stuttgart. Seit seinem Roman-Debüt »Vorsaison« (1999) sind neben einem Band mit Kurzprosa, fünf weitere Romane, mehrere Jugendromane und zwei Bilderbücher erschienen.